Die Bergsteigerwelt ist erschüttert. Was als tragischer Verlust einer der größten Biathlon-Legenden unserer Zeit begann, hat sich binnen weniger Tage zu einer der brisantesten Kontroversen im Alpinismus entwickelt. Reinhold Messner, die Ikone des Bergsteigens, stellt die offizielle Version des Todes von Laura Dahlmeier in Frage – und nennt dabei offen den Namen eines der bekanntesten Kletterer der Welt: Thomas Huber.
Laura Dahlmeier, doppelte Olympiasiegerin und siebenfache Weltmeisterin, stürzte am 28. Juli 2025 am pakistanischen Laila Peak in den Tod. Offiziell hieß es: Steinschlag, tragischer Unfall, keine Chance zur Rettung. Doch Messner, der Jahrzehnte in den gefährlichsten Höhen der Welt verbracht hat, bezweifelt die einfache Erklärung. Zu stabil sei das Wetter gewesen, zu erfahren die Seilschaft, zu kontrollierbar der Abseilabschnitt, an dem sich die Katastrophe ereignete.
Brisant wird die Geschichte, als ein anonymes Expeditionsmitglied unter Tränen berichtet, kurz vor dem Steinschlag ein metallisches Klirren und einen dumpfen Schlag gehört zu haben – als hätte jemand oberhalb der Gruppe etwas gelöst. Wenige Tage zuvor hatten andere Teams an genau dieser Passage umkehren müssen, wegen loser Gesteinsplatten und gefährlicher Risse.
Der wohl explosivste Moment: In einem Live-Interview erklärt Messner ohne Umschweife, Thomas Huber müsse Verantwortung übernehmen und erklären, was passiert sei. Die Szene reagierte schockiert. Huber, weltbekannt als Teil der „Huber Buam“, schwieg zunächst, bestritt später jedoch jede Verwicklung. Doch Berichte über Streitigkeiten zwischen ihm und Dahlmeier im Basislager – angeblich wegen Fixseilen am oberen Routenabschnitt – heizen die Spekulationen weiter an.
Inzwischen ermittelt die pakistanische Bergpolizei, Huber gilt als wichtiger Zeuge und darf das Land bis auf Weiteres nicht verlassen. Ein unscharfes Helmkamera-Video eines anderen Teilnehmers zeigt Steine, die sich wenige Sekunden vor einem Aufschrei lösen. Experten sind uneinig, ob es sich um einen natürlichen Abgang oder einen Auslöser in unmittelbarer Nähe handelte.
Zusätzlich tauchten Satellitenbilder auf, die kurz vor dem Unglück drei Personen oberhalb der Unfallstelle zeigen. Wer sie sind und was sie dort taten, bleibt unklar. Messner fordert eine unabhängige Untersuchung, unterstützt von über 200.000 Unterzeichnern einer internationalen Petition.
Die Debatte spaltet nicht nur die Community, sondern wirft grundsätzliche Fragen auf: Geht es hier um tragisches Pech – oder um Rivalitäten, Machtspiele und Entscheidungen, die in extremer Höhe tödlich enden können?
Eines ist sicher: Messner hat mit seinen Worten eine Lawine losgetreten, die nicht aus Schnee, sondern aus Zweifeln, Misstrauen und bohrenden Fragen besteht. Und wie bei jeder Lawine gilt: Ist sie einmal im Gang, gibt es kein Zurück.