David Garrett – gefeierter Violinist, Pop-Phänomen und Grenzgänger zwischen Klassik und Rock – war jahrzehntelang Inbegriff von Virtuosität und Glamour. Doch hinter dem strahlenden Rampenlicht verbarg sich eine Geschichte aus Druck, Einsamkeit und tiefen Brüchen. In einem selten offenen Gespräch gab der Künstler Einblicke, die nicht nur Fans, sondern auch Kritiker verstummen ließen.
Er sprach über den ständigen Zwang zur Perfektion, den Preis des Ruhms und private Abgründe, die ihn an den Rand seiner Kräfte führten. Es war kein pathetischer Skandalauftritt, sondern ein stiller Wendepunkt. Rückzug statt Schlagzeilen, Selbstreflexion statt Selbstinszenierung.
Nach einer Phase der Isolation zog sich Garrett in eine Hütte nahe Salzburg zurück. Dort begann er, nicht nur seine Musik, sondern auch sein Leben neu zu stimmen. Begegnungen mit der Lehrerin Theresa Huber und ihrem Sohn gaben ihm Bodenhaftung – fern von Tourneestress, Pressetrubel und Blitzlichtgewitter.
Heute spielt Garrett kleinere Säle, intime Programme, und sein neues Album „Nah“ zeigt einen Musiker, der nicht mehr beeindrucken will, sondern berühren. Kritiker sprechen von „der ehrlichsten Musik seiner Karriere“.
Vielleicht liegt sein größter Triumph nicht in Platinplatten oder Rekorden, sondern darin, dass er aufgehört hat, jemand sein zu müssen – und einfach David ist.