Letzte Moment von Toni Kurz – Die wahre Geschichte hinter der Eiger-Katastrophe

Juli 1936. Hoch oben an der gefürchteten Eiger-Nordwand hängt ein junger Mann – erschöpft, erfroren, nur wenige Meter von der rettenden Hand entfernt. Es ist Tony Kurz, 23 Jahre alt, ein Bergsteiger aus Berchtesgaden. Was als kühnes Abenteuer begann, endete in einer der tragischsten Legenden des Alpinismus – ein Drama aus Freundschaft, Mut und der gnadenlosen Gewalt der Natur.

Mit seinem Jugendfreund Andreas Hinterstoisser und den Österreichern Willi Angerer und Edi Rainer wollte er die „Mordwand“ erstmals bezwingen. Die ersten Meter: meisterhafte Technik, kühne Manöver, legendär der „Hinterstoisser-Quergang“. Doch eine folgenschwere Entscheidung – das Sicherungsseil zu entfernen – versperrte später den Rückweg.

Lawinen, Felsstürze, eisiger Sturm – einer nach dem anderen stürzt oder erliegt seinen Verletzungen. Am Ende bleibt nur noch Kurz. Vier Tage kämpft er in der Wand, gefangen zwischen Leben und Tod, während Retter ihn aus der Ferne hören, aber nicht erreichen können. Mit erfrorener Hand schneidet er Seile, knotet sie mit den Zähnen zusammen, baut sich Zentimeter für Zentimeter eine Flucht.

Und dann, der Moment, der in die Geschichte eingeht: Nur acht Meter über den Rettern stoppt er. Ein Knoten blockiert den Karabiner. Keine Kraft mehr. Kein zweiter Versuch. Der Satz, den er leise sagt, wird zur Legende: „Ich kann nicht mehr.“ Minuten später verstummt seine Stimme – für immer.

Sein Tod wurde zum Wendepunkt: Neue Sicherheitsstandards, veränderte Rettungstechniken und ein tiefer Respekt vor der Natur folgten. Doch was bleibt, ist mehr als ein Unglück. Es ist die Geschichte eines Mannes, der nicht für Ruhm kletterte, sondern bis zur letzten Sekunde für sein Leben kämpfte.

Fast 90 Jahre später hallt sein Vermächtnis noch nach – in Büchern, Filmen und in den Herzen der Bergsteiger, für die Tony Kurz ein Symbol unerschütterlichen Willens bleibt.