Wenn man sich für einen grandiosen Politstrategen hält, doch die eigene Partei muss wenige Tage vor der Bundestagswahl noch um den Einzug ins Parlament bangen, dann kann man schon mal frustriert sein. Auch mit 81 Jahren noch. Aus Frust dann einmal verbal auf die Ex-Partei einzuschlagen,
auch nicht so ungewöhnlich. Aber was Oskar Lafontaine da am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite fabriziert hat, ist dann schon ungewöhnlich schlimm: Eine Grafik die Jan van Aken vor Flecktarnhintergrund zeigt, eingerahmt von George Soros und Bill Gates. Dazu ein Text in dem Lafontaine versucht, Zusammenhänge zwischen der Kampagnenorganisation »Campact«, George Soros und der Linken herzustellen, die deswegen keine Friedenspolitik mehr betreibe.
Gates, Soros, Krieg: Lafontaines Text ist nicht mehr als ein Bullshit-Bingo für Verschwörungstheoretiker. Interessant wäre zu erfahren, ob er das bewusst spielt, um die Stimmen von Wahnwichteln einzusammeln.
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