Die überraschende Beichte des Hansi Hinterseer: Warum der Superstar kein Lampenfieber kennt – aber seine erste Karriere eine „Nervenprobe“ war

Ein Lächeln, das die Herzen von Millionen Fans zum Schmelzen bringt. Strahlend blonde Haare, blitzblaue Augen und eine Stimme, die untrennbar mit der heilen Welt der Volksmusik verbunden ist. Hansi Hinterseer, der 71-jährige Superstar aus Kitzbühel, ist ein Phänomen.

Seit Jahrzehnten steht er auf den größten Bühnen Europas und verkörpert eine Authentizität, die in der schillernden Welt des Showbusiness selten geworden ist. Doch hinter der Fassade des ewig gut gelaunten Entertainers verbirgt sich eine faszinierende Zerrissenheit – eine Enthüllung, die der Tiroler kürzlich in einem exklusiven Interview preisgab.

Es ist die Geschichte zweier Leben, zweier Karrieren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite der gefeierte Volksmusikstar, auf der anderen der waghalsige Skirennläufer. Und im Zentrum steht eine Emotion, die Künstler und Sportler gleichermaßen fürchten:

das Lampenfieber. Doch genau hier liegt die große Überraschung, die Hansi Hinterseer nun offenbarte.

Wer glaubt, ein Mann, der vor Zehntausenden singt, müsse aus Stahl sein, irrt – und irrt zugleich auch nicht. Es ist ein bemerkenswerter Kontrast, den der 71-Jährige beschreibt. Wenn Hansi Hinterseer heute die Showbühne betritt, kennt er kein Lampenfieber. Mehr noch: Er genießt es. „Beim Singen habe ich mich komischerweise vom ersten Auftritt an richtig gefreut, auf die Bühne zu gehen und zu performen“, gesteht er. Diese Worte malen das Bild eines Mannes, der in der Musik seine wahre Berufung und einen Ort der absoluten Sicherheit gefunden hat. Die Bühne ist kein Ort der Prüfung, sondern sein Wohnzimmer, der Applaus keine Forderung, sondern eine Bestätigung.

00:00

00:00

01:31

Doch spult man die Zeit zurück, in die 1970er Jahre, zeigt sich ein völlig anderes Bild. Bevor Hansi Hinterseer zum König der Volksmusik wurde, war er einer der besten Skirennläufer der Welt. 1973 krönte er sich zum Riesentorlauf-Weltcupsieger. Ein Held auf zwei Brettern, der die eisigsten Pisten der Welt bezwang. Doch dieser Erfolg hatte einen extrem hohen nervlichen Preis.

Diese Zeit, so offenbart Hinterseer, war eine absolute „Nervenprobe“. Der Kontrast zu seiner heutigen Gelassenheit auf der Bühne könnte kaum schärfer sein. „Beim Skifahren, ja, da habe ich gar nichts frühstücken können“, gibt er zu. Die Anspannung war so lähmend, dass sie ihn körperlich krank machte. „So einen schlechten und nervösen Magen habe ich gehabt“.

Es ist ein tiefes Einblicken in die Seele eines Spitzensportlers. Die Welt sieht nur den Sieg, den Triumphator, der sich heldenhaft den Hang hinunterstürzt. Sie sieht nicht den Mann, der am Morgen vor dem Rennen vor Nervosität zittert und keinen Bissen hinunterbekommt. Es ist die Angst vor dem Versagen, vor dem einen Fehler, der über Sieg oder Niederlage entscheidet, vielleicht sogar über die körperliche Unversehrtheit. Hansi Hinterseer beschreibt dieses Gefühl als eine extreme Belastung. Die einzige Erlösung kam erst im letzten Moment: „Doch sobald er am Start stand, war es weg“. Ein mentaler Schalter, den nur wenige besitzen – die Fähigkeit, im entscheidenden Moment die Angst auszublenden und pure Leistung abzurufen.

Diese Enthüllung wirft ein neues Licht auf die Person Hansi Hinterseer. Der Mann, der heute so mühelos und fröhlich wirkt, hat die tiefsten Abgründe des Leistungsdrucks durchlebt. Vielleicht ist es genau diese Erfahrung, die seine heutige Bühnenpräsenz so authentisch macht. Er weiß, wie sich echter, lähmender Druck anfühlt, und die Musik ist im Vergleich dazu kein Kampf, sondern eine Befreiung.

Diese Authentizität ist kein Zufallsprodukt, sondern eine bewusste Lebensentscheidung. Auch mit 71 Jahren lässt sich Hinterseer nicht vom Zirkus des Showbusiness vereinnahmen. Während andere nach einem triumphalen Konzert die obligatorischen „Show Partys“ feiern, den Applaus im VIP-Bereich verlängern und sich im Glanz des Erfolgs sonnen, wählt Hansi einen anderen Weg. Er verzichtet bewusst auf das Getümmel.

Stattdessen steigt er ins Auto und fährt lieber nach Hause. Sein Ziel ist wichtiger als jede Aftershow-Party: „Um dann zu später Stunde zu Hause bei meinem Schatzal zu sein“. Dieses „Schatzal“ ist seine Ehefrau Romana, sein Fels in der Brandung, sein Ruhepol seit Jahrzehnten. Diese Entscheidung, so heißt es im Bericht, spiegele seine Prioritäten klar wider: Familie vor dem Showbusiness-Trubel. Es ist diese Erdung, die ihn davor bewahrt hat, die Bodenhaftung zu verlieren.

Seine Lebensgeschichte, diesen faszinierenden Weg zwischen zwei Welten, hat der Tiroler Star nun in seinem aktuellen Buch festgehalten. „Hansi Mein Leben zwischen Berg und Bühne“, erschienen am 16. Oktober 2025, verspricht tiefe Einblicke in ein Leben voller Kontraste. Das Buch ist eine Reise zurück zu den Wurzeln, eine Erklärung dafür, wie er der wurde, der er ist. Es gewährt Einblicke in seine Kindheit auf der legendären Seidelm und zeichnet den unwahrscheinlichen Weg vom „Bergbauernbuben“ zum international gefeierten Entertainer nach.

Es ist die Geschichte eines Mannes, der die Extreme des Lebens kennengelernt hat: die körperliche Qual des Hochleistungssports und die emotionale Leichtigkeit der Musik. Der Kontrast zwischen dem nervösen Magen am Starthang und der puren Freude auf der Showbühne ist das zentrale Thema seines Lebens.

Der Bericht über seine Enthüllungen endet mit einem spannenden Hinweis: Kürzlich habe Hansi Hinterseers Frau Romana ihr gemeinsames „Ehegeheimnis“ verraten. Was genau dieses Geheimnis ist, bleibt offen, doch es fügt sich nahtlos in das Bild eines Mannes ein, dessen wahre Stärke nicht im Rampenlicht, sondern im Privaten liegt. Es ist die unerschütterliche Bindung an seine Heimat, die Berge und seine Familie, die es dem “Bergbauernbuben” ermöglichte, erst die Skiwelt und dann die Musikwelt zu erobern – und dabei, trotz aller Nervenproben, ganz er selbst zu bleiben.