Erst scheiterte er krachend auf dem Court. Dann sorgten seine Aussagen für riesiges Aufsehen. Alexander Zverev befindet sich in einem alarmierenden Zustand.
Wimbledon – Direkt zu Beginn des traditionsreichen Turniers in Wimbledon prasselte es nur so auf Alexander Zverev ein. Erst die krachenden Aufschläge vom Franzosen Arthur Rinderknech, dann das mediale Echo. Wieder einmal hatte der deutsche Tennis-Superstar seine Grand-Slam-Dämonen nicht bekämpfen können, verlor in Runde eins gegen die Nummer 72 der Welt mit 6:7 (3:7), 7:6 (10:8), 3:6, 7:6 (7:5), 4:6. Doch so wirklich besorgniserregend wurde es dann im Anschluss an das Match.
Zverev holte auf der Pressekonferenz komplett aus. Dieses Mal aber – wie zuletzt so häufig gewählt – keine Ausreden, keine Ausflüchte in mögliche Gründe für die Blamage. Sondern ein Blick in den Spiegel, der seinesgleichen suchte. Und absolut nichts Gutes erahnen lässst.
So startete der 28-Jährige in seinen ausführlichen Monolog: „Ich fühle mich im Moment generell sehr, sehr allein im Leben und sehr einsam, was kein schönes Gefühl ist.“ Und legte direkt mit beängstigenden Worten nach: „Es ist das Gefühl, als würde man ins Bett gehen und ist einfach nicht motiviert für den nächsten Tag. Man hat keine Lust, aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Dieses Gefühl kennt jeder, egal, welchen Job man hat. Als Sportler beeinflusst es die Leistung stark. Genau das habe ich gerade.“
Sorgen um Alexander Zverev nach Erstrundendebakel in Wimbledon
Zverev, der aktuell immerhin die Nummer drei der Welt ist, hat viele Fragezeichen: „Ich muss mich selbst wiederfinden und verstehen, welche Menschen mir Freude bringen und was mir Spaß macht und was mich motiviert. Das ist für mich mit 28 Jahren die Nummer-1-Aufgabe. Ich habe im Moment aber keine Antworten.“
Selbst eine Szene, die für die Wende hätte sorgen können, bereitete Zverev scheinbar keine Freude. Mit dem Rücken zur Wand servierte Zverev im Tiebreak des vierten Satzes ein Ass mit dem zweiten Aufschlag, wehrte damit den drohenden Matchball ab. TV-Expertin Andrea Petkovic feierte ihn dafür (“Das war alles oder nichts. Verrückt.“) – dem Tennis-Profi selbst war aber nicht nach feiern zu Mute. „Auf dem Platz ist es die fehlende Motivation in den richtigen Momenten. Bei 5:5 im Tiebreak serviere ich mit 219 km/h. Wenn ich den Punkt mache, ok – wenn ich einen Doppelfehler mache, ist es auch egal. Das habe ich davor noch nie gefühlt.“