Als Kürsat Yildirim, besser bekannt als „Lotto-Chico“, im Jahr 2022 satte 9,9 Millionen Euro im Lotto gewann, rieben sich viele die Augen. Was macht ein Mann, der plötzlich vom Normalbürger zum Multimillionär wird? Verprassen, verschwinden oder investieren? Zwei Jahre später liefert Chico eine Antwort, die seine Fans begeistert – und seine Kritiker verstummen lassen könnte. Oder doch nicht?
Statt sich zurückzuziehen, entschied sich der heute 44-Jährige für das Rampenlicht. Und er inszenierte seinen neuen Alltag so offensiv, dass es niemanden unberührt ließ. Luxuskarossen mit sechsstelligen Preisschildern, Immobilienkäufe, Designer-Outfits, funkelnde Uhren und Schmuck – all das zeigt Chico ungeniert seinen Followern. Während manche bewundern, wie er seine Träume verwirklicht, warnen andere: Ein solches Leben kann schneller in den Abgrund führen, als der erste Lottoschein ausgefüllt war.
Doch Chico betont das Gegenteil. In der Talk-Sendung „Über Geld spricht man doch!“ präsentierte er sich als jemand, der trotz scheinbarer Exzesse den Überblick behält. Gemeinsam mit seiner damaligen Freundin verprasste er an einem einzigen Tag 30.000 Euro – für viele ein Jahresgehalt. Aber dann erklärte er mit stoischer Gelassenheit: „Ich hab’s im Griff.“
Sein Geheimnis? Geschickte Investitionen. Im Gespräch mit dem Instagram-Kanal trendcarsgermany ließ er die Bombe platzen: „Ich hab’ das vermehrt, Bruder. Angelegt, ich hab ein Super-Einkommen.“ Tatsächlich verdient er nach eigenen Angaben rund 20.000 Euro monatlich – und zwar nicht nur als Influencer, sondern auch durch Mieteinnahmen aus Immobilien. Er selbst bezeichnet sich stolz als „Vollzeit-Millionär“.
Während andere Lottogewinner nach wenigen Jahren wieder bei null standen, lebt Chico nach wie vor im Glanz des großen Gewinns. Er gönnt sich Extravaganzen wie vergoldete Spareribs in Dubai, teilt aber auch mit jenen, die weniger haben. Regelmäßige Spenden an die Dortmunder Tafel gehören ebenso zu seinem Alltag wie Auftritte im Fernsehen. Für ihn ist Luxus nicht nur Selbstdarstellung, sondern offenbar Teil einer neu erdachten Karriere.
Denn Chico hat längst erkannt: Wer im Reality-TV und auf Social Media präsent ist, kann sein Geld nicht nur behalten, sondern auch vermehren. So steht er nun erneut im Scheinwerferlicht: Ab dem 17. Februar tritt er in der Sat.1-Show „Promis unter Palmen“ auf. Der Gewinn von 50.000 Euro mag im Vergleich zu seinem Lottogewinn winzig wirken, doch der wahre Preis ist ein anderer – Sichtbarkeit, Medienpräsenz, Markenwert. Chico weiß: Aufmerksamkeit ist heute Kapital.
Doch bleibt eine Frage offen: Ist dieses Luxusleben wirklich das Ergebnis kluger Strategie – oder nur eine perfekt inszenierte Fassade, die jederzeit einstürzen könnte? Seine Kritiker verweisen darauf, dass exzessiver Konsum selten dauerhaft gutgeht. Lotto-Millionäre der Vergangenheit sind oft tief gefallen. Aber Chico scheint fest entschlossen, nicht in diese Kategorie zu gehören.
Was bleibt, ist das Bild eines Mannes, der sein Glück öffentlich lebt – und damit polarisiert. Für die einen ist er ein Vorbild, das zeigt, wie man mit Intelligenz und Mut aus einem Glücksfall eine Lebensstrategie entwickeln kann. Für die anderen bleibt er ein Blender, dessen Reichtum eher Schein als Sein ist.
Ob die Wahrheit auf der einen oder der anderen Seite liegt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Bis dahin gilt: Lotto-Chico hat nicht nur Millionen gewonnen, sondern auch die Macht, die Öffentlichkeit mit jeder Entscheidung, jedem Post und jedem TV-Auftritt zu faszinieren – und zu spalten.