Letzter Moment von Laura Dahlmeier – Seilpartnerin Marina Krauss erzählt erstmals die ganze Wahrheit

Laura Dahlmeiers Seilpartnerin Marina Krauss hat sich zum Unfallhergang geäußert. Demnach brachen die beiden Bergsteigerinnen die Besteigung vor dem Erreichen des Gipfels auf 5700 Meter Höhe ab. Auf dem Abstieg wurde Laura Dahlmeier von Steinschlag getroffen. »Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen«, sagte Krauss dem Bayerischen Rundfunk (BR24) .

Die frühere deutsche Biathletin Dahlmeier war bei dem Unglück im pakistanischen Karakorum-Gebirge ums Leben gekommen (den Nachruf auf Laura Dahlmeier lesen Sie hier.) Rettungsversuche waren abgebrochen worden, ein Helikopter war über den Unglücksort geflogen und hatte kein Lebenszeichen mehr festgestellt.

Das Unglück geschah demnach beim Abseilen. Laura Dahlmeier seilte laut Krauss als Zweite ab. »Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat, und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde. Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt«, schilderte die Bergsteigerin, die selbst unverletzt blieb.

Es sei für sie nicht möglich gewesen, sicher an die Unglücksstelle zu kommen. Die einzige Möglichkeit, Laura zu helfen, sei gewesen, den Helikopter zu rufen. »Sie hat keine Anzeichen von sich gegeben, ich habe gerufen, es kam keine Reaktion.«

Bergsteigerin Marina Krauss: »Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen«

Über die Vorbereitung sagte Krauss: »Wir wussten, dass wir das technisch auf jeden Fall draufhaben, dass laut der Wettervorhersage und wenn wir eben in der Nacht starten, dass es alles machbar ist.« Dennoch hätten sie sich am Berg entschlossen, umzudrehen, bevor sie den Gipfel erreichten.

Auch Extremkletterer Thomas Huber hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet.