Ein verheerender Waldbrand im Alpenvorland hat innerhalb weniger Tage tausende Tiere das Leben gekostet – und wirft nun ernste Fragen über das staatliche Krisenmanagement, den Klimaschutz und das Zusammenspiel zwischen Behörden und Landbesitzern auf.
Die dramatischen Bilder von flüchtenden Rehen, verkohlten Nestern und völlig zerstörten Biotopen gehen derzeit durch sämtliche Medien – und schockieren die Öffentlichkeit zutiefst.
Der Brand brach am vergangenen Wochenende nahe Bad Tölz aus und breitete sich aufgrund starker Winde und extremer Trockenheit in Rekordzeit auf eine Fläche von über 3.000 Hektar aus. Die Feuerwehr, unterstützt von Hubschraubern und Löschflugzeugen,
kämpfte tagelang gegen die Flammen – jedoch mit begrenztem Erfolg. Erst nach fünf Tagen konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Inzwischen sprechen Fachleute vom größten Waldbrand in Bayern seit Jahrzehnten.
Laut ersten Schätzungen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) und des Bayerischen Jagdverbands könnten mehrere zehntausend Tiere – von Kleinsäugern über Bodenbrüter bis hin zu Wild – bei dem Brand ums Leben gekommen sein. Besonders betroffen seien Rehkitze, Hasen, Eidechsen und zahlreiche Vogelarten, die derzeit ihre Brutzeit haben. „Viele Tiere hatten keine Chance zu entkommen“, so Dr. Helene Markl vom LBV. „Ein solches Ereignis ist ein ökologischer Albtraum.“