Patrice Aminati: Ihr Hautkrebs hätte viel früher entdeckt werden können

Als der Arzt noch Entwarnung gab

Den Leberfleck, der ihr Leben verändern sollte, hatte Patrice Aminati, wie sie im Interview erzählt, schon einige Jahre. Durch und während ihrer Schwangerschaft habe er sich verändert und sei größer geworden.

Bis sie schließlich zum Hörer griff und beim Arzt anrief. Der sagte ihr, dass er während der Schwangerschaft nichts machen würde und sie vorbeikommen solle, wenn das Baby auf der Welt ist.

Bis zur endgültigen Diagnose vergingen viele weitere Monate. Denn wie es so ist, nimmt der Alltag mit einem neugeborenen Baby andere Prioritäten in Anspruch.

Er fing an zu bluten, wurde immer größer. Wir haben schon immer gelacht: ‘So eine Rosine da’.

Der Leberfleck fing an zu scheuern, ihre Mutter schickte sie dann zum Arzt. Am Blick ihres Arztes habe sie dann schnell festgestellt, dass es sich um eine ernstere Angelegenheit handele.

Diagnose: Schwarzer Hautkrebs

Als er die Diagnose “Schwarzer Hautkrebs” stellte und sie aufforderte, den Leberfleck im Krankenhaus wegschneiden zu lassen, habe sie, wie sie weiter erzählt, den kompletten Ernst der Lage trotzdem nicht gesehen.

Mein erster Gedanke war nicht ‘Oh Gott, wie schrecklich’, sondern ich dachte ‘Ich habe eine Waschmaschine laufen, ich hab ein Kind Zuhause – ich kann jetzt überhaupt nicht.’

Ob sich all das, was sie in den letzten Jahren erfahren musste, hätte verhindern lassen können, wenn man sie früher oder schneller behandelt hätte, dazu möchte die 30-Jährige nichts sagen.

Es gibt für Patrice Aminati in dieser Situation aber keinen Schuldigen, sie sei jemand, der “immer nach vorne schaut”. Sie appelliert aber, immer auf sein Bauchgefühl zu hören.

Familiäre Vorbelastung: Hautkrebs war kein Fremdwort

Hautkrebs ist schon lange ein Thema in der Familie von Patrice Aminati. Wie sie erzählt, hat ihr Opa schon unter schwarzem Hautkrebs gelitten, bei ihrer Mutter wurde weißer Hautkrebs diagnostiziert. Für Aminati war das normale Prozedere bis dahin “dass es mit einer Operation, dem Wegschneiden des Leberflecks geschehen war.”

Die Tragweite sei ihr zum Zeitpunkt ihrer Diagnose in keiner Weise bewusst gewesen.

Zwischen Windeln und Krankheit

Weiter erzählt die 30-Jährige, wie sich das Mutter-Sein und die Diagnose vereinen ließen. Zum einen hat ihre Tochter ihr eine Verantwortung gegeben, die sie “ganz fest am Leben hält”, und gleichzeitig brauche ein Krebspatient viel Ruhe – die mit Baby nicht gegeben sei.

Wenn man dazu noch eine sehr kräftezehrende Krankheit hat, dann ist das natürlich teilweise sehr schwer. Und dann ist auch alles Schöne (…) sehr schwer.

Doch sie wisse, dass sie nicht die einzige ist. Jeder hätte Probleme – ob Krebs, Krankheiten, Sorgen jeder Art – so sei nun mal das Leben, so Aminati.

Großes Glück sei für sie dabei ihr Ehemann Daniel gewesen, der seine Verantwortung gesehen und übernommen habe. Sei es kochen, Einkaufen oder andere Erledigungen – in diesem Interview wird deutlich, wie stark die Liebe zwischen den beiden ist.